Wie du Contentdiebe entlarvst und dich wehrst

Tobias von Hostero
Tobias Mikula
webseite kopiert was tun?

Das Internet ist ein Ort an dem man jede Art von Information finden kann.

Egal ob es sich dabei um das Entfernen von Weinflecken oder um physikalische Gleichungen handelt, die richtige Information ist oft nur einen Klick entfernt.

All dieser Inhalt auf den Seiten und Blogs – sogenannter Content – wird von hart arbeitenden Autoren zusammengetragen und verständlich herunter geschrieben.

Umso ärgerlicher ist es für die Blogbetreiber, wenn der beste Content einfach kopiert und auf anderen Seiten hochgeladen wird.

Dinge ins Netz zu stellen und frei verfügbar zu machen, bedeutet aber, dass man es einfach kopieren darf, oder?

Die Antwort lautet: Nein.

Warum das so ist, wie du deinen Content schützen kannst und warum du das tun solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Content kopieren – Ein Kavaliersdelikt?

Blogartikel, die kopiert werden, können dem Blogbetreiber einen wirtschaftlichen Schaden zufügen. Die Contentdiebe gehen meist so vor, dass sie die RSS-Feeds oder den Text direkt kopieren.

Kopien mittels RSS Feed

Es gibt sogar Programme, mit denen man eine ganze Website kopieren kann. Sie veröffentlichen dann den Content auf ihrem eigenen Spamblog.

Und so verdienen die Diebe Geld: Der Spamblog ist meistens voller Werbeanzeigen.

Sein einziger Zweck ist es, Besucher anzulocken und durch die Werbeanzeigen Geld zu verdienen.

Wie man guten Content schreibt, damit kennen sich die Spamblogbetreiber oft nicht aus. Dafür kennen sie viele Tricks, um ihr Ranking bei Google mit SEO zu verbessern.

Manchmal kann es sogar passieren, dass der Spamblog über dem Orginalblog in den Googlerankings landet.

Dann geht dem ehrlichen Blogbetreiber viel Traffic (Besucher) durch die Lappen, obwohl er die ganze harte Arbeit gemacht hat.

Wenn du nur aus Spaß schreibst, dann findest du das vielleicht nicht so schlimm. Wenn du aber einen wirklich erfolgreichen Blog erstellen willst und das vielleicht sogar Teil deines Geschäftsmodells ist, dann ist kopierter Content eine echte Katastrophe.

Im schlimmsten Fall enthält der Spamblog einen Backlink zum Orginalartikel und hat zweifelhafte Werbung oder enthält problematische Inhalte. In dem Fall kann auch der Orginalblog in ein schlechtes Licht gerückt werden und vom Google-Index verschwinden.

Das ist der Super-GAU für jeden professionellen Blogger.

Contentforensik – Wie man die Diebe aufspürt

Die Alarmanlage gegen Contentdiebe wurde leider noch nicht erfunden.

Dafür gibt es aber viele Möglichkeiten, mit denen man kopierten Content aufspüren kann. Wir können das Verbrechen nicht verhindern, aber wir können den Täter finden und das Beweismaterial sichern.

Welche Tools findest du im Internet, um deinen Contentdieb zu erwischen?

Wie so oft ist Google dein Freund. In der Suchmaschine kannst du eine besondere Phrase eingeben, die du verwendet hast und findest so vielleicht schnell einen Kopisten.

Der Dienst Google Alerts automatisiert dieses Verfahren und hält dich per E-Mail über Kopien auf dem Laufenden.

Ein nettes Plugin ist Content Feed. Content Feed fügt deinem RSS-Feed eine Zeichenfolge hinzu. Wird der RSS-Feed kopiert, kann das Plugin die Zeichenfolge leicht wieder finden. Das Prinzip ähnelt etwas dem Prozedere mit markierten Geldscheinen.

Die besten Dienste:

Wenn man sicher gehen möchte, dass nicht die ganze Webseite kopiert wurde, kann man Copyscape (englisch) oder Plagiarisma (deutsch) einsetzen. Diese Dienst sind kostenlos (bei Copyscape z.B. wenn man nicht öfter als 10 mal im Monat nach Kopien sucht) .

Du musst nur die URL eingeben und schon geht es los…

Copyscape hilft dir bei kopierten Webseiten.

Wenn du nach kopierten Texten suchen willst, gibt es noch eine Unzahl ähnlichen Diensten, die du nutzen kannst.

Vom Prinzip her funktionieren alle gleich: Du gibst den Text in das Textfeld ein und das Tool sucht in den Weiten des Internet nach dem Gegenstück. Einige kostenlose und kostenpflichtige Anwendungen sind PlagiarismDetect.com, PlagiarismChecker.cm und Un.Co.Ver.

Dieb gefasst – und weiter?

Du hast also deinen Dieb, was kannst du jetzt machen? Der erste und unkomplizierteste Schritt ist, ihm eine E-Mail zu schreiben und ihn zu bitten den kopierten Content zu entfernen.

Es gibt eine realistische Chance, dass das funktioniert. Der Contentdieb rechnet oft nicht damit, erwischt zu werden, fürchtet aber weitere Konsequenzen, wenn er dann gefasst wird.

Wenn dein Dieb uneinsichtig reagiert, muss du die härteren Bandagen herausholen. Du kannst dich bei dem Hoster des Diebes oder den Werbepartnern über ihn beschweren.

Der Hoster wird die Webseite eventuell vom Netz nehmen.

Wenn die Werbepartner von den unlauteren Methoden des Diebes erfahren, kann es sein, dass sie ihm keine Provision von der Werbung auf dem Spamblog mehr bezahlen.

In beiden Fällen entzieht man dem Kopisten die finanziellen Anreize. Dadurch werden diese Schritte auch zu einer wirksamen Drohung in der oben genannten E-Mail.

DMCA Beschwerde bei Google

Sollte das alles nichts helfen, weil der Hoster im Ausland sitzt und die Affiliates es nicht kümmert, kannst du dich noch bei Google beschweren. Man kann dort einen sogenannten DMCA-Antrag stellen.

Bei Google kannst du einen Antrag gegen kopierte Webseiten stellen.

Hat der Antrag Erfolg, nimmt Google den Delinquenten vom Index. Leider dauert die Bearbeitung des Antrags durch Google sehr lange.

Der Antrag dir zu lange dauert, dann kannst du den Fall immer noch an die Öffentlichkeit tragen. Die Reputation des Kopisten zu schädigen, kann extreme Folgen haben und sollte daher gut überlegt sein.

Falls ein großer wirtschaftlicher Schaden entstanden ist, lohnt es sich auch einen Anwalt einzuschalten.

Immer wenn du einen Artikel schreibst, unterliegt dieser dem Urheberrecht. Der Contentdieb verstößt gegen das Urheberrecht und kann daher rechtlich belangt werden. Zumindest, wenn er in Deutschland oder Europa sitzt.

Bei kleineren Schäden lohnt sich der Anwalt aber oft nicht, da ein Gerichtsprozess mit einem erheblichem Aufwand und Kosten verbunden ist.

Hier helfen nur die Tools von oben.

 

Über den Autor Tobias Mikula

Ich betreue bereits seit Jahren verschiedene Webprojekte und habe dabei Erfahrungen mit allen großen Hostinganbietern gesammelt. Weil mich immer mehr Zuschriften mit Fragen erreichten, habe diese Seite ins Leben gerufen, um mein Wissen mit anderen zu teilen.

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