WordPress umziehen – die 3 besten Methoden

Tobias von Hostero
Tobias Mikula
Wordpress umziehen anleitung

Die eigene WordPress-Webseite auf einen neuen Server zu migrieren kann ein ziemlich anstrengende Sache sein.

Denn nach dem Umzug soll die Homepage genauso gut funktionieren wie davor:

Alle Links müssen auf die richtige Seiten weiterleiten, die Bilder sollten wie gehabt in der Medienbibliothek zu finden sein & wichtige Datenbankeinträge wie Kommentare oder Bewertungen dürfen nicht verloren gehen.

Eine erfolgreiche WordPress-Migration stellt also kein leichtes Unterfangen dar, doch sie ist möglich.

In diesem Artikel stelle ich dir einige der besten Methoden vor, um deine Seite auf einen neuen Server umzuziehen, z.B. die Übertragung „von Hand“ oder mithilfe eines speziellen WordPress-Plugins.

  Was muss alles auf den neuen Server?

Bevor wir zu den Anleitungen kommen, ist es gut zu wissen, was du denn eigentlich kopierst.

wordpress für beginner

Damit deine WordPress Seite auch nach dem Umzug funktioniert, musst du eigentlich nur 2 Dinge kopieren:

  • die ganzen WordPress Dateien (Bilder, Plugins, Themes, etc).
  • die Datenbank (Nutzer, Bewertungen, Kommentare, usw.)

Beides muss vom alten auf den neuen Server. Danach musst du deinem neuen Server nur noch mitteilen, die kopierte Datenbank für WordPress zu verwenden.

Hat man das ein paar Mal gemacht, dann ist ein Umzug mit WordPress gar nicht so schwer.

Im Folgenden stelle ich dir 3 verschiedene Methoden vor, mit denen der Umzug von WordPress gelingt:

  Methode 1: Frag deinen Anbieter

Ein zuverlässiger Provider hilft dir bei allen deinen Fragen und kümmert sich auch um einen Umzug von WordPress.

Für absolute Anfänger ohne technische Kenntnisse ist diese Methode am besten, denn du ersparst dir den Umgang mit FTP-Clients, Mysql-Datenbanken und das Editieren von WordPress-Dateien.

P.S. Falls du von einem Anbieter zu einem anderen wechselst, dann musst du natürlich beide kontaktieren.

  Methode 2: Umziehen per Hand

Wenn du eine Herausforderung willst, dann kannst du deine Seite mithilfe dieser Anleitung umziehen.

Als Beginner ist die Methode weiter unten (Umzug per Plugin) vielleicht einfacher – trotzdem würde ich dir empfehlen, zuerst einen Umzug von Hand auszuprobieren.

Dabei lernst du nämlich einiges über WordPress selbst, was sie in Zukunft nur Vorteile bringt. Außerdem ist der Ablauf nicht zu komplex und kann mit ein wenig Zeit & Geduld (meistens) problemlos erledigt werden:

  Schritt 1: Transfer der WordPress Dateien

Zuerst einmal müssen alle Daten vom alten auf den neuen Server. Dein WordPress-Verzeichnis findest du bei den meisten Anbietern im Ordner public_html.

Von dort kopierst du einfach alle Dateien. Das sieht dann ungefähr so aus:

Die Dateien beim WordPress Umzug operieren

Am besten einfach ALLES herunterladen. Meistens hast du dazu 2 Möglichkeiten:

Per FTP: Falls du die Zugangsdaten von deinem Provider bekommen hast, dann kannst du mit einem Programm wie Filezilla die Daten direkt vom alten Server auf deinen Computer laden.

Per Benutzeroberfläche: Dazu kannst du dich bei deinem Hostinganbieter einloggen und die WordPress Dateien auf seinen Computer downloaden.

Ob du die Dateien in einem normalen Ordner oder als .zip Datei downloadest, spielt hier keine Rolle. Es ist immer möglich, die Dateien im Anschluss noch zu entpacken.

Sobald die WordPress-Dateien auf dem Computer gelandet sind, kannst du mit dem nächsten Schritt weitermachen:

  Schritt 2: Die Datenbank exportieren

Hier gibt es die meisten Probleme und auch für mich war die ganze Sache mit der Datenbank am Anfang recht verwirrend.

Wozu ist diese Datenbank überhaupt gut? In den Dateien von oben sind nur Sachen wie Bilder oder Übersetzungsfiles gespeichert. Das alleine reicht jedoch nicht – denn WordPress weiß nicht, WIE diese ganzen Sachen zusammenhängen.

In der WordPress-Datenbank ist nämlich zum Beispiel abgespeichert, welches Bild zu welchem Beitrag gehört. Oder wie viele Kommentare ein Beitrag besitzt.

Damit deine alte Seite auch auf dem neuen Server funktioniert, benötigen wir diese Datenbank. Und die bekommst du so:

Möglichkeit 1: Frag deinen Betreiber (schon wieder)

Du kannst deine Datenbank zwar meistens auch selbst exportieren, doch wozu hast du einen Hostinganbieter?

Bist du bei einem zuverlässigen Provider, dann helfen dir die Mitarbeiter sicher gerne weiter und senden dir die exportierte Datenbank zu.

Falls es damit Probleme gibt, dann such dir besser einen anderen Hosting Anbieter, denn ich hatte mit meinen noch nie Schwierigkeiten bei solchen Fragen.

Sollte das nicht klappen, dann gibt es noch ein paar andere Möglichkeiten:

Möglichkeit 2: im Benutzerinterface exportieren

Auf der Webseite deines Anbieters kannst du dich in den Verwaltungsbereich einloggen.

In vielen Oberflächen wie CPanel findest du dort auch eine Möglichkeit, MySQL Webseiten zu exportieren (oft auch bei den Backups versteckt).

MYSQL Datenbank in Cpanel exportieren

Dort kannst du entweder Sicherungen erstellen oder alte Sicherungen wiederherstellen.

Wir wählen die erste Option.

WordPress Datenbank in Cpanel exportieren

Also auswählen und dann im nächsten Schritt NUR die Datenbank sichern.

Alle weiteren Dateien besitzen wir schon auf unseren Computer.

MYSQL Datenbank in Cpanel migrieren

Im nächsten Schritt kannst du dann die Datenbank herunterladen und auf den neuen Server hochladen.

Möglichkeit 3: in PHPMyAdmin  exportieren

Nicht jeder Anbieter stellt so eine einfache Exportfunktion zur Verfügung – doch so gut wie jeder hat das Programm PHPMyAdmin.

Mir ist zumindest noch keiner untergekommen, bei dem es nicht so war.

Starte also dieses Programm und du wirst alle verfügbaren MySQL Datenbanken auf der linken Seite sehen.

Hinweis: Falls du ohnehin nur 1 einzige WordPress Seite auf dem Server liegen hast, dann ist die unterste wahrscheinlich die WordPress-Datenbank. Klick einfach darauf und du solltest eine Menge Tabellen sehen, die mit wp beginnen.

WordPress Datenbank in PHPmyadmin exportieren

Um eine Datenbank zu exportieren, führe einfach folgende Schritte aus:

  1. Die Datenbank links anklicken, um sie auszuwählen.
  2. Dann zum Reiter „Exportieren“.
  3. In den meisten Fällen kannst du „Schnell“ auswählen.
  4. Auf „OK“ klicken und die Datei downloaden.

Dann die Datenbank zusammen mit den restlichen WordPress-Dateien auf den neuen Server hochladen.

  Schritt 3: Alles auf den neuen Server umziehen

Nachdem alles auf deinem neuen Server platziert ist (entweder über die Benutzeroberfläche oder per FTP), kannst du jetzt noch WordPress mit der Datenbank verbinden.

Hinweis: Oftmals müsst du vor dem Import eine neue Datenbank anlegen. Das geht bei so gut wie allen Anbietern über das Benutzerinterface. Irgendwo sollte ein Punkt wie „Mysql Datenbank anlegen“ zu finden sein.

Wichtig: notier dir am besten den Namen der neuen Datenbank, den Benutzernamen und das eingegebene Passwort (alle 3 musst du bei der Erstellung angeben). Du benötigst sie gleich.

Bei der Wiederherstellung der Datenbank hast du wieder zahlreiche Möglichkeiten.

  1. Den Betreiber um Hilfe fragen
  2. Die Datenbank im Backup Programm wiederherstellen
  3. Die Datenbank in PHPMyAdmin importieren

Die ersten beiden Methoden sind ziemlich selbsterklärend (beim Backup-Programm wählst du einfach „Wiederherstellen“ statt wie oben „Sicherung“).

Oder: In PHPMyAdmin – das so gut wie überall vorhanden ist – kannst du deine Datenbank dann wie folgt importieren:

WordPress Datenbank in PHPmyadmin importieren

  1. Zum Reiter „Importieren
  2. Die Datei von deinem Computer (oder Server wählen)
  3. Dann noch (UTF-8) auswählen und los geht’s

UTF-8 sorgt dafür, dass sämtliche Zeichen wie deutsche Umlaute erkannt werden und es zu keinen Fehlern kommt.

Okay, nun hast du alles, was du für deine WordPress Seite benötigst. Allerdings gibt es noch ein Problem: WordPress weiß nicht, auf welche Datenbank zugreifen muss.

  Schritt 4: WordPress mit der Datenbank verbinden

Damit WordPress alle Links, Kommentare, Autoren und Bewertungen etc. findet, muss es mit der richtigen Datenbank verbunden sein.

Du hast im vorigen Schritt eine neue Datenbank (mit neuem Namen) erstellt. Deren Namen müssen wir nun eintragen, damit WordPress ordnungsgemäß funktioniert.

Gemacht wird das über die Datei wp-config.php.

Du findest sie im Hauptverzeichnis von WordPress (das du zuvor kopiert hast) und kannst sie ganz einfach in einem Textprogramm wie Notepad oder Word öffnen.

In dieser wird – wie der Name schon verrät – die Konfiguration für WordPress gespeichert. Unter anderem auch die Datenbank, in der WordPress alles wichtige speichert.

WordPress Datenbank zuweisen per wpconfig

Öffne sie also mit einem beliebigen Editor und füge die passenden Daten ein. Vergiss nicht, alles in Anführungszeichen zu packen.

  • den Datenbanknamen „wordpress_datenbank“
  • den Usernamen „wordpress_user“
  • und das Passwort „wordpress_password“

Alle 3 hast du während der Erstellung einer neuen MySQL-Datenbank ausgewählt (im Schritt, bevor du die alte Datenbank importierst).

Sollte das gut gegangen sein, dann kannst du jetzt deine neue (alte) WordPress Seite öffnen und alles ist so wie vorher.

 

  Methode 3: Umziehen mit einem WordPress-Plugin

Für Anfänger stellt ein Plugin wohl die beste Methode dar, denn damit kannst du deine Installation ganz einfach in WordPress selbst exportieren.

Es gibt eine ganze Reihe an verschiedenen Erweiterungen, welche dir beim Umzug helfen. Duplicator ist in der Grundversion gratis, weshalb ich es hier gewählt habe.

Du kannst aber natürlich auch ein anderes Plugin wie Updraft Plus wählen – ich hatte mit Duplicator jedoch nie Probleme.

Duplicator Plugin in WordPress starten

Nachdem du Duplicator installiert hast, kann es auch schon direkt losgehen mit dem Absichern. Wähle dazu einfach den Punkt im Menü links aus, um direkt in die Oberfläche des Plugins zu gelangen.

Dann einfach auf „Neu erzeugen“ klicken, um die Migration zu starten.

Im nächsten Schritt kannst du deiner Sicherung noch einen Namen geben und weitere Optionen auswählen.

WordPress umziehen ganz einfach

In der kostenpflichtigen Variante von Duplicator kannst du deine Seite z.B. auch auf Dropbox oder Google Drive abspeichern.

Wir müssen uns in der kostenfreien Grundversion mit einer lokalen Sicherung auf dem Server begnügen.

Außerdem kannst du deine Datenbank filtern und deinem „Installer“ auch deinen alten Datenbanknamen hinzufügen (das erleichtert die Installation auf dem neuen Server).

Als Anfänger musst du dich darum allerdings nicht kümmern.

Wähle einfach einen passenden Archivamen und klicke dann auf „Weiter“. Im nächsten Schritt wird dann deine Seite gescannt, um dich auf mögliche Probleme hinzuweisen:

Scan komplett

Kleinere Fehler können immer vorkommen, davon solltest du dich nicht beunruhigen lassen. Meistens klappt der Umzug selbst dann noch (hier hilft aber wirklich nur ausprobieren).

Ich klicke irgendwelche Warnungen meistens weg und versuche es trotzdem. Falls es nicht klappt, kann ich mich noch immer später darum kümmern.

Deine alte Seite solltest du ohnehin erst löschen, nachdem die neue Seite problemlos funktioniert und du das AUSFÜHRLICH getestet hast.

Okay, also weiter.

Das Backup in Duplicator ist komplett

WordPress mit Duplicator umziehen

Falls du deine alte Seite aber auf einen neuen Server migrieren willst, dann musst du beide Dateien auf diesen hochladen.

Dazu hast du grundsätzlich 2 Optionen:

  1. Anbieter: Du kannst dich bei deinem Webhosting Anbieter einloggen und die Dateien in der Benutzeroberfläche hochladen (mir ist noch kein Provider untergekommen, bei dem das nicht geht).
  2. Per FTP: Falls du einen FTP-Zugang besitzt, kannst du die Dateien auch direkt uploaden, was sehr viel schneller & bequemer geht. Jedenfalls musst du für einen erfolgreichen Umzug alles hochladen.

Beide Dateien sollten ins Verzeichnis public_html

WordPress Dateien per FTP uploaden

Lade also beide Dateien hoch, damit du auf sie zugreifen kannst. Die Installer.php hilft uns jetzt dabei, die alte Seite auf den neuen Server zu übertragen.

Gehe einfach auf: neueseite.de/installer.php

Dort solltest du jetzt den Installer von Duplicator sehen. Falls du hier Probleme hast: Überprüfe am besten, ob beide Dateien wirklich im public_html Verzeichnis sind.

Nur dann können sie im Browser gesehen werden.

Duplicator Datenbank installieren

Nachdem du das erledigt hast, kannst du die folgenden Schritte durchführen:

  1. Alle wichtigen Daten eingeben (Name, Benutzer, etc)
  2. Dann die Datenbank testen („Test Connection“ drücken)
  3. Zum Schluss noch das Häkchen setzen und die Seite migrieren

Im letzten Schritt solltest du dann noch die folgenden Dinge erledigen:

Wordpress Seite testen

  1. Save Permalinks“ sorgt dafür, dass alle deine Links auch auf der neuen Seite funktionieren, also unbedingt auswählen.
  2. Du kannst deine Seite natürlich auch testen, klicke einfach auf den Button „Test Site“ um dir deine neue Seite anzusehen.
  3. Zum Schluss solltest du noch das „Security Cleanup“ durchführen, welches den Installer & das Archiv automatisch entfernt.

Glückwunsch, deine Seite ist fertig umgezogen!

  Zusammenfassung

Mit jeder der 3 Methoden sollte der Umzug klappen.

Ich habe mich bemüht, das Ganze so allgemein wie möglich zu halten. Trotzdem kann ich nicht jeden Anbieter und jede Software abdecken, also bitte ich um Verständnis dafür.

Bei irgendwelchen Fragen zur Benutzeroberfläche kontaktiere am besten deinen Anbieter. Der hilft dir dann bestimmt weiter (oder übernimmt den Transfer gleich ganz für dich).

Falls dir dieser Beitrag geholfen hat, dann empfehle ihn bitte weiter.

Über den Autor Tobias Mikula

Ich betreue bereits seit Jahren verschiedene Webprojekte und habe dabei Erfahrungen mit allen großen Hostinganbietern gesammelt. Weil mich immer mehr Zuschriften mit Fragen erreichten, habe diese Seite ins Leben gerufen, um mein Wissen mit anderen zu teilen.